Die Technik, mit der Meditation auch in schwierigen Zeiten leichter wird
Kann man das Meditieren verlernen?
Regelmäßigkeit hilft in jedem Fall dabei, müheloser (relativ!) in einen meditativen Zustand zu finden.
Doch es wird immer Phasen im Leben geben, in denen Meditation leichter fällt, und solche, in denen die Ablenkung groß ist und Gefühle laut und verwirrend. Gerade dann ist es so wertvoll, die Tür zum urteilsfreien Ruheraum in sich offen zu halten!
Denn ja, je mehr los ist, desto mehr spitze Steine liegen auf dem Weg in die Stille.
Eine einfache Technik hilft mir in turbulenten Zeiten oder wenn die Meditation Tag für Tag kürzer geworden ist und ich sie wieder ausdehnen möchte:
Statt nur zu beobachten, was in mir geschieht, ordne ich jede mentale Aktivität einer Kategorie zu: planen, erinnern, nicht loslassen, sorgen, vermeiden ...
Kategorisieren ist eine bekannte Technik in der Meditation. Ich konnte sie aber erst wirklich nutzen, als ich begonnen habe, nicht nur grob in „denken“ oder „fühlen“ zu unterscheiden, sondern präziser zu werden.
Die Herausforderung ist, sich nicht im Denken über das Denken zu verlieren. Doch wenn du dir Zeit gibst und die Kategorien mit Offenheit entstehen lässt, ordnen sie den Geist wie kleine Wegweiser in einem überfüllten Raum. Du musst dich nicht an sie klammern – nur sanft einsetzen, um dich nicht im Strudel der Gedanken zu verlieren.
Was dann geschieht, ist erstaunlich:
Die Kategorisierung schwächt die Identifikation mit den Gedanken. Plötzlich erkennst du, dass diese Gedanken, die eben noch so drängend wirkten, winzig und vergänglich sind – wie Wolken am Himmel.
Diese Erkenntnis ist eine der befreiendsten Erfahrungen in der Meditation. Es entsteht Raum – innerer Raum, in dem du dich nicht mehr in den Inhalten verlierst, sondern das Ganze siehst.
Pema Chödrön fasst es treffend zusammen:
„You are the sky. Everything else – it’s just the weather.“